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Weltschmerz: Wie du mit Krisen in der Welt umgehen kannst
Pandemie, Klimawandel, Naturkatastrophen, Kriege, Inflation, Energiekrise – der Ausnahmezustand ist längst zum Dauerzustand geworden. Die Welt befindet sich in einem anhaltenden Krisenmodus, geprägt von ständig neuen Schreckensmeldungen.
Auch wenn jeder und jede natürlich anders auf die Ereignisse in der Welt reagiert, komplett vorbei gehen sie wohl an niemandem. Neben den für alle spürbaren Auswirkungen wie den steigenden Preisen hinterlassen auch Bilder und Berichte von Kriegsgebieten, Überschwemmungen und überfüllten Notaufnahmen ihre Spuren. Unsicherheit, Angst, Trauer, Entsetzen, Wut, Hilflosigkeit, Ohnmacht… All diese Gefühle sind angesichts der Krisen in der Welt normal und nachvollziehbar.
Wie geht es dir damit?
Auch wenn du hoffentlich keiner direkten physischen Bedrohung ausgesetzt bist, kann es sein, dass dich all die Geschehnisse in der Welt psychisch belasten. Weil es vielen Menschen im Moment so geht, haben wir einige Strategien gesammelt, die nun hilfreich sein können.
Medien achtsam konsumieren
Dich in Echtzeit über die Ereignisse in der Welt zu informieren, ist dank moderner Medien kein Problem. Zum Problem kann jedoch genau diese Informationsflut werden. Denn mehr Zeit am Bildschirm bedeutet nicht unbedingt mehr Informationsgewinn, dafür aber häufig mehr Sorgen und Ängste. Gerade in den Sozialen Medien gibt es neben wertvollen Beiträgen auch viel Raum für Spekulationen, reißerische Berichterstattung und Konflikte.
Versuche daher gezielt zu dosieren, wann, wie lange und aus welchen Quellen du dich informierst. Ein stündliches Update brauchst du in den meisten Fällen nicht, es reicht, wenn du dich ein bis zweimal am Tag aus seriösen Quellen über das Weltgeschehen informierst.
Wenn du dich durch bestimmte Bilder und Berichte stark belastet fühlst, kann auch mal eine längere Nachrichtenpause sinnvoll sein. Sich zeitweise vom Geschehen auszuklinken, hat nichts mit Ignoranz zu tun, sondern ist manchmal schlicht das Beste für deine Gesundheit.
Aktiv werden
Was angesichts der etlichen Krisen vielen Menschen besonders zu schaffen macht, ist das Gefühl von Ohnmacht. Hilflos zusehen zu müssen, wie sich eine Katastrophe an die nächste reiht, ist zweifellos schwer auszuhalten. Was hilft – zumindest ein wenig? Handeln! Auch wenn es sich erstmal nicht nach viel anfühlt, so gibt es doch einige Wege, wie du aktiv werden kannst. Ein ehrenamtliches oder politisches Engagement, die Teilnahme an einer Friedens- oder Klimademo, Nachhaltigkeit im eigenen Alltag, Sach- und Geldspenden, praktische Hilfen oder ein offenes Ohr für notleidende Menschen… Auf den ersten Blick mögen diese Dinge vielleicht unbedeutend erscheinen. Doch: Viele Tropfen kühlen den heißen Stein.
Aktiv zu sein kann dir ein Gefühl von Kontrolle vermitteln und helfen, dich weniger ohnmächtig zu fühlen. Andererseits bist du, wenn du dich engagierst, natürlich auch ein ganzes Stück näher dran an den belastenden Themen. Achte daher gut darauf, ob, wie viel und welche Form von Engagement dir tatsächlich gut tut.
Mit anderen sprechen
Bleib mit deinen Gefühlen nicht alleine: Sprich mit anderen darüber, wie es dir geht und was dich beschäftigt. In Worte zu fassen, was du fühlst und denkst, kann enorm entlasten.
Falls dir ein bestimmtes Thema zu viel wird, ist es andererseits natürlich auch total ok, dich in einem Gespräch bewusst rauszunehmen oder einen Themenwechsel vorzuschlagen.
Hilfen nutzen
Jeder und jede reagiert anders auf die Ereignisse in der Welt. Falls du jetzt öfter starke Ängste und Sorgen erlebst, können geschulte Gesprächspartner:innen meist besser darauf eingehen als das private Umfeld. Ein erster Schritt kann ein Anruf bei der Telefonseelsorge sein, ein Termin bei einer psychosozialen Beratungsstelle oder ein Erstgespräch bei einer psychotherapeutischen Fachperson.
Falls du bereits eine Therapie machst, kannst du deine Sorgen natürlich auch in der nächsten Therapiestunde ansprechen.
Für dich sorgen
Auch oder gerade in globalen Krisenzeiten darfst du an dich und deine psychische Gesundheit denken. So blöd es vielleicht klingt: Niemandem ist damit geholfen, wenn du dir jetzt jede Freude untersagst. Klar ist es gut, wenn du dich im Rahmen deiner Möglichkeiten informierst und engagierst. Versuche aber auch, Routinen und Normalität aufrechtzuerhalten. Alles was dir gut tut und dir Halt gibt, ist jetzt doppelt wichtig.
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