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Generalisierte Angststörung – Was ist das?
Alle Menschen haben Sorgen und Ängste. Manchmal sind sie berechtigt, weil es einen ganz konkreten Anlass gibt.
Manche Menschen sorgen sich jedoch sehr häufig und auch ganz ohne konkreten Anlass. Dann laufen Sorgen aus dem Ruder und das kann sehr belastend sein. Solche Sorgen können ein Hinweis sein auf eine Generalisierte Angststörung.
Eine Generalisierte Angststörung ist gekennzeichnet durch einen Kreislauf aus Ängsten und körperlichen Stressreaktionen, der nur schwer durchbrochen werden kann. Weil die Erkrankung einen hohen Leidensdruck in allen Lebensbereichen verursacht, sollte sie behandelt werden.
Wie häufig ist die Generalisierte Angststörung?
Die Generalisierte Angststörung ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen. Etwa jede:r Zehnte leidet im Leben mindestens einmal an übermäßigen, unkontrollierten Sorgen. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer.
Die Diagnose der Generalisierten Angststörung wird meist erst im Erwachsenenalter gestellt, Kinder und Jugendliche sind seltener betroffen.
Wenn sich die Erkrankung einmal entwickelt hat, dann bleibt sie oft einige Jahre bestehen. Dabei kann es allerdings auch Phasen mit weniger ausgeprägten Sorgen und Symptomen geben.
Diffuse Symptome
Obwohl die Generalisierte Angststörung so weit verbreitet ist, bleibt sie oft unerkannt.
Betroffene suchen oft erst ein Jahrzehnt nach Beginn ihrer Erkrankung professionelle Hilfe. Viele betrachten das Ausmaß ihrer Sorgen nicht als übermäßig. Sorgen macht sich ja schließlich jeder.
Weil die Generalisierte Angststörung meist mit einer ganzen Reihe von körperlichen Symptomen einhergeht, suchen viele Betroffene zunächst die Hausärztin oder den Hausarzt auf. Diese setzen oft an den körperlichen Beschwerden an. Das ist besonders dann der Fall, wenn Betroffene von den Sorgen nicht von sich aus berichten und Ärzt:innen nicht gezielt danach fragen.
Wie äußert sich eine Generalisierte Angststörung?
Die Generalisierten Angststörung hat zwei wichtige Merkmale.
Ein Merkmal sind übermäßige, nicht kontrollierbare Sorgen. Diese Sorgen beziehen sich nicht nur auf einen bestimmten Bereich, sondern auf mehrere verschieden Ereignisse oder Tätigkeiten. Dabei geht es um alle möglichen Lebensumstände – den Beruf, die eigene Gesundheit, Finanzen, schlimme Ereignisse, die passieren können, das Wohlergehen von Angehörigen und Freunden.
Wenn du an einer Generalisierten Angststörung leidest, sind deine Sorgen länger und intensiver als bei anderen Menschen. Außerdem nimmst du die Sorgen als weniger kontrollierbar war. Selbst wenn du dich wirklich bemühst, gelingt es dir nicht die Sorgen loszulassen. Das hindert dich daran, dich auf andere Dinge zu konzentrieren und schränkt dich in deinem Alltag ein.
Das zweite Merkmal ist eine hohe körperliche Anspannung, die zu weiteren körperliche Symptomen führen kann. Betroffene fühlen sich ständig “wie auf dem Sprung”.
Symptome können sein
- Ruhelosigkeit
- leichte Ermüdbarkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten oder Leere im Kopf
- Reizbarkeit
- Muskelspannung
- Schlafstörungen (Ein- oder Durchschlafschwierigkeiten oder unruhiger, nicht erholsamer Schlaf)
Wenn beide Merkmale über sechs Monate oder länger bestehen und zu einer Beeinträchtigung im Beruf, zu Hause, in Beziehungen zu anderen oder in der Freizeit führen, unter denen Betroffene leiden, dann spricht man von einer Generalisierten Angststörung.
Behandlung
Bei der Generalisierten Angststörung gilt die Verhaltenstherapie als Methode der ersten Wahl. Sie kann dich dabei unterstützen möglichst schnell und effektiv die Symptomatik zu reduzieren und Techniken lernen, um auf deine Stimmung, deine Gefühle und deine Gedanken einzuwirken. Am Anfang der Behandlung steht immer eine Aufklärung. Du erfährst noch einmal genauer, wie es zu einer Generalisierten Angststörung kommt und wie sie sich bei dir entwickelt hat. Im Zentrum der Behandlung steht in der Regel eine gezielte Auseinandersetzung mit deinen Ängsten.
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