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Dieses Instrument kann dabei helfen die Schwere einer Depression zu erkennen

Depressionstests sind heutzutage sehr verbreitet. Dabei ist das Beck-Depressions-Inventar ein wichtiges Instrument in der Praxis. Dieses psychologische Testverfahren kann ein Psychotherapeut oder Arzt einsetzen um den Schweregrad einer Depression bei einem Patienten besser einschätzen zu können. Wie entstand das sogenannte BDI und wie funktioniert es?

Die Schwere einer Depression erkennen

Aaron T. Beck – Der Vater der Kognitiven Verhaltenstherapie

Das BDI orientiert sich stark am diagnostischen und statistischen Leitfaden psychischer Störungen (DSM-V) der amerikanischen psychiatrischen Gesellschaft (APA). Entwickelt wurde das BDI von Professor Aaron T. Beck, einem US-amerikanischer Psychiater und Psychotherapeut. Er wurde am 18. Juli 1921 in Rhode Island geboren und gilt als Begründer der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT). Diese Therapierichtung entstand in den 1960er Jahren.

Die KVT geht davon aus, dass Gedanken, Gefühle und Verhalten eng miteinander verbunden sind. Ein Ziel der Therapie ist es, negative bzw. destruktive Gedanken, problematisches Verhalten und belastende emotionale Reaktionen zu erkennen und zu verändern.

 

Wie funktioniert das BDI?

Beck beschäftigt sich eingehend mit der Psychotherapie von Depressionen. In diesem Zusammenhang entwickelte er einen Fragebogen, der den Schweregrad einer depressiven Erkrankung ermitteln soll. Grundlage für das BDI sind Beobachtungen depressiver Patienten und die von ihnen berichteten Symptome einer Depression.

Der Fragebogen umfasst die 21 häufigsten Symptome, die von depressiven Patienten beschrieben wurden. Zu jedem Symptom werden im Fragebogen vier Aussagen angeführt. Der Betroffene soll nun jene Aussage auswählen, die am besten seinen Zustand der letzten zwei Wochen beschreibt. Zu dem Bereich „Pessimismus“ sind beispielsweise diese Aussagen möglich:

  • Ich bin mutlos, was meine Zukunft angeht.
  • Ich bin mutloser als früher, was meine Zukunft angeht.
  • Ich glaube nicht, dass sich meine Lage verbessert.
  • Ich habe das Gefühl, dass es keine Hoffnung für meine Zukunft gibt und es nur noch schlimmer wird.

Die Bearbeitungsdauer beträgt ca. 10-15 Minuten. Die erste Fassung des BDI wurde bereits überarbeitet und orientiert sich nun deutlich am Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen der American Psychiatric Association.

 

Der Schweregrad bestimmt die Behandlung

Das BDI wird als Teil einer umfassenden Diagnostik dafür eingesetzt, den Schweregrad einer depressiven Episode festzustellen. Das ist von großer Bedeutung, da somit eine angemessene Behandlung der Erkrankung möglich wird. Nicht jede depressive Verstimmung muss sofort psychotherapeutisch oder medikamentös behandelt werden. Es wird abhängig von der Kombination und Art der Symptome einer Depression zwischen drei Schweregraden unterschieden: Einer leichten, mittelgradigen und schweren Depression. Davon hängt der therapeutische Umgang mit der Erkrankung ab. Je nach Ausprägung der Beschwerden wird die Behandlung der Symptome angepasst. So kann für manche Betroffene eine Beratung und die sogenannte Psychoedukation ausreichend sein. Dabei wird gelernt, wie man mit den Symptomen der Depression umgehen kann. Bei anderen sind Psychotherapie oder der Einsatz von Medikamenten angemessen. Eine Kombination der beiden Behandlungsformen ist häufig notwendig.

Wichtig: Bei der Feststellung des Schweregrades einer Depression und damit der Diagnose kann der BDI ein sehr hilfreiches Instrument sein. Ein Arzt oder Psychotherapeut bezieht jedoch immer noch weitere Informationsquellen bei der Diagnostik mit ein (z.B. seinen geschulten klinischen Eindruck vom Patienten) und verlässt sich niemals ausschließlich auf das BDI-Testergebnis!

 

Momentaufnahme versus Stimmungsverlauf

Jeder Mensch hat Tage, an denen er depressive Symptome aufweisen kann. Das reicht jedoch nicht, um die Diagnose Depression zu stellen. Laut Definition muss eine depressive Episode über einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen bestehen. Depressionstests wie das BDI, die nur einmalig beantwortet werden, sind eher eine Momentaufnahme als ein Abbild des allgemeinen Zustands.

Die Möglichkeit eines fundierten Screenings des psychischen Gesundheitszustands, bietet die MindDoc App.

Die App stellt dir über 14 Tage dreimal täglich Fragen zu deinem emotionalen und körperlichen Wohlbefinden. Nach zwei Wochen erhältst du eine fundierte Auswertung, ob Symptome einer Depression vorliegen. Das ist nicht nur ein momentanes Stimmungsbild, sondern vielmehr ein Stimmungsverlauf. Kommt heraus, dass der Hinweis auf eine depressive Episode besteht, kann der Verlauf als Arztbrief ausgedruckt und zu einem Erstgespräch mit einem Arzt oder Psychotherapeuten mitgenommen werden.

Bitte beachte: Die MindDoc App alleine ersetzt nicht die ausführliche Diagnostik durch einen Arzt oder Psychotherapeuten! Bei Hinweisen auf eine depressive Episode solltest du immer Rücksprache mit einem Arzt oder Psychotherapeuten halten!

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