Verhalten
Die 5 positiven Effekte eines Stimmungstagebuchs
Viele Faktoren beeinflussen deine Stimmung. Sie kann sich über den Zeitraum von Wochen, Tagen oder auch Stunden verändern. Hier erfährst du, warum ein Stimmungstagebuch dich schneller durch harte Zeiten bringen kann.
1. Zusammenhänge entdecken
Ein Stimmungstagebuch ist eine Art Protokoll deiner Stimmung über einen längeren Zeitraum. Dafür notierst du jeden Tag dein Befinden. Das kann dir dabei helfen den Verlauf deiner Stimmung zu beobachten. So können Zusammenhänge zwischen Situationen, Gedanken, Gefühlen und auch körperlichen Beschwerden deutlich werden.
Vielleicht entdeckst du dann eine Verbindung zwischen deiner Niedergeschlagenheit und einem ganz bestimmten Auslöser. Womöglich geht es dir an Montagen schlechter als an Freitagen. Oder abends besser als morgens.
Menschen, die nur selten in sich hineinspüren, wird oft erst rückblickend klar, dass sie sich in einem Tief befunden haben. Ein Stimmungstagebuch hilft dir regelmäßig innezuhalten. Nach kurzer Zeit wirst du merken, dass du Zusammenhänge besser erkennst, wenn du regelmäßig darüber nachdenkst, wie es dir geht und was dich gerade beschäftigt und das dann im Tagebuch festhalten.
2. Sich besser verstehen
Es ist normal, dass die Stimmung nicht immer gleich ist. Extreme Stimmungen und Gefühle kosten den Körper viel Energie. Deshalb ebbt jede extreme Stimmung irgendwann ab. Lange traurig, ärgerlich oder sogar glücklich zu sein wird irgendwann echt anstrengend. Daher ist die Stimmung bei vielen Menschen meist irgendwo in der Mitte und unterschiedliche Stimmungen gehen häufig und stetig ineinander über.
Klar, es gibt ganze Tage, an denen man sich einfach nur niedergeschlagen fühlt und eigentlich auf nichts Lust hat: Phasenweise deprimiert zu sein kennt jeder. Psychischen Erkrankungen hingehen können fundamentale Auswirkungen auf die Stimmung haben. Bei einer Depression ist die Stimmung dauerhaft gedrückt und dieses Stimmungstief ist für die Betroffenen sehr belastend. Menschen mit einer bipolaren Störung hingegen leiden unter extremen Schwankungen zwischen Stimmungshochs und -tiefs. Und Menschen mit einer Angsterkrankung erleben häufig eine ängstlich-angespannte Stimmung – auch das ist sehr anstrengend.
Je länger du Stimmungen und Gefühle beobachtest und benennst, umso leichter wird dir das fallen. Wenn du Zusammenhänge zu Situationen und Gedanken gefunden hast, kannst du dieses Wissen nutzen, um deine Stimmung aktiv zu beeinflussen. Wie verändert sich deine Stimmung vor und nach einer Aktivität, die dir normalerweise gefällt? Den Stimmungsverlauf über den Tag zu erkennen kann dabei helfen, den Tag zu planen, Aktivitäten danach auszurichten und besser zu verstehen, was dich bewegt und ermuntert.
3. Stress und Depression früher erkennen
Man kann das Stimmungstagebuch mit einem Seismographen vergleichen. Das ist ein Gerät, das Bewegungen des Bodens aufzeichnet, um Erdbeben vorherzusagen. Genau so kann eine Stimmungskurve dazu dienen, frühe Anzeichen für Stress, eine depressive oder eine manische Episode zu erkennen und rasch einzugreifen.
Oft werden Stimmungstagebücher mit Stift und Papier geführt. Für manche Menschen ist das genau das Richtige, für andere ist es aber unpraktisch: Man muss das Tagebuch dabei haben und auch regelmäßig daran denken. Am Ende kann man sich zwar den Verlauf der Stimmung ansehen, kann jedoch nicht viel auswerten. Handys und Tablets können eine gute Alternative zum Papier sein. Die meisten Menschen tragen sie immer bei sich. Eine App kann freundlich daran erinnern, dass es Zeit ist zu notieren, wie es dir geht und kann sogar die wichtigen Symptome einer Depression oder Angststörung mitmessen. Das macht die Erkennung zuverlässiger und sehr viel entspannter.
4. Die graue Brille absetzen und auch das Positive wahrnehmen
Wer mitten in einer depressiven Episode steckt, sieht die Welt wie durch eine graue Brille. Manche Betroffene haben den Eindruck, das Leben sei schon immer trist gewesen und werde auch immer so bleiben. Das verzerrt die Erinnerung und lässt die schönen Momente vergessen. Ein Stimmungstagebuch wirkt diesen Verzerrungen entgegen.
Es kann dabei helfen zu erkennen, dass die Stimmung nicht durchgehend gleich schlecht ist, sondern schwankt, und dass diese Schwankungen auch von Faktoren abhängen, die dich beeinflussen können. So ist die Stimmung womöglich besser, nachdem du körperlich aktiv warst oder Zeit mit Freunden verbracht hast.
Wenn du dein Stimmunstagebuch rückblickend betrachtest, erinnerst du dich leichter, dass es auch gute Tage gab und nicht immer alles schlecht war. So hilft das Stimmungstagebuch Tatkraft für die Zukunft zu tanken.
5. Behandlung unterstützen
Ein Stimmungstagebuch ermöglicht es nicht nur Betroffenen einen Überblick über den Verlauf einer psychischen Erkrankung zu bekommen, sondern auch Ärzten oder Psychotherapeuten. Das kann sowohl helfen, die richtige Diagnose zu stellen als auch die passende Behandlung zu finden.
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