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Die 10 Symptome einer Depression
Das Stellen einer Diagnose verläuft international nach den gleichen Maßstäben: Die Symptome einer Depression sind klar definiert und gliedern sich in drei Kern- und sieben Zusatzsymptome. Dabei müssen nicht alle zehn Symptome vorliegen. Auf die Kombination und Anzahl der Symptome kommt es an.
Die 3 Kernsymptome einer Depression
Bei einer Depression gibt es drei Symptome, die den Kern der Erkrankung bilden. Die anderen Symptome – die Zusatzsymptome – ranken sich um diese drei Kernsymptome herum. In Kombination mit weiteren Zusatzsymptomen müssen mindestens zwei Kernsymptome vorliegen, um eine depressive Episode zu diagnostizieren.
Antriebslosigkeit
Eines der Kernsymptome einer Depression ist der Verlust von Antrieb und Energie. Betroffene sind konstant erschöpft und müde, sie haben keine Kraft mehr. Oft beginnt der Tag schon damit, dass man morgens kaum oder nur mit größter Mühe aus dem Bett kommt. Aus eigener Kraft kann man sich nicht mehr zu Aktivitäten aufraffen, auch Initiativen von Mitmenschen bleiben in der Regel ohne Effekt.
Verlust von Freude
Der Verlust von Interesse und Freude ist ein weiteres Kernsymptom einer Depression. Selbst an Aktivitäten, die einem früher Freude bereitet haben, verliert man das Interesse. Betroffene fühlen sich ausgelaugt und lustlos, sie haben schlicht keine Lebensfreude mehr. Als Konsequenz vernachlässigt man Freunde oder bricht zwischenmenschliche Kontakte komplett ab. Betroffene können für kaum etwas mehr Interesse aufbringen, Alltägliches wird nicht mehr als positiv wahrgenommen.
Niedergeschlagenheit
Niedergeschlagenheit ist das Kernsymptom, das manchmal auch als „depressive Stimmung“ bezeichnet wird. Betroffene fühlen sich traurig oder innerlich leer. Manche Betroffene beschreiben diesen Zustand auch als Gefühlskälte. Ihre Hoffnung haben sie aufgegeben, Ausweglosigkeit macht sich breit. Die Stimmung ist düster und gedrückt und lässt sich selbst durch tröstende Worte von Mitmenschen nicht aufhellen.
Die 7 Zusatzsymptome einer Depression
Neben den drei Kernsymptomen werden bei einer Depression sieben Zusatzsymptome unterschieden. Bei einer leichten depressiven Episode liegen neben mindestens zwei Hauptsymptomen zwei der Zusatzsymptome vor, bei einer mittelgradigen insgesamt mindestens sechs Haupt- und Zusatzsymptome. Bei einer schweren Depression liegen neben allen drei Hauptsymptomen mindestens fünf, manchmal sogar alle Zusatzsymptome vor.
Konzentrationsverlust
Der Verlust von Konzentration und Aufmerksamkeit ist ein Zusatzsymptom der Depression. Betroffene haben eine geringere Aufnahmefähigkeit, die Gedanken schweifen ab und fangen an zu kreisen, ohne bei einem bestimmten Thema zu bleiben. Die Gedächtnisleistung nimmt ab. Beispiel Lernen: Waren vorher 20 Vokabeln pro Tag kein Problem, kosten einen jetzt schon 5 Vokabeln sehr viel Kraft.
Vermindertes Selbstvertrauen
Häufig leidet bei einer Depression das Selbstbild. Ein vermindertes Selbstwertgefühl ist ein Zusatzsymptom von Depression. Betroffene glauben weniger an sich und ihre Fähigkeiten, zweifeln an sich selbst, haben das Gefühl, keine Anerkennung zu verdienen. Sie glauben, nichts richtig zu machen. Emotionen, die Menschen mit diesem Symptom sich selbst entgegenbringen, sind häufig negativ.
Schuldgefühle
Das Gefühl von Wertlosigkeit oder auch Schuldgefühle kommen bei einer Depression häufig vor. Unangenehme Vorfälle beziehen Menschen mit diesem Symptom schnell auf sich und machen sich selbst Vorwürfe. Für Mitmenschen sind diese Vorwürfe meist unbegründet, sie haben keinen ersichtlichen Grund. Im Nachhinein bedauern Betroffene oft ihre Handlungen und verspüren häufig das Verlangen, sich selbst dafür anzuklagen und zu bestrafen.
Pessimistische Gedanken
Negative Gedanken sind ein Zusatzsymptom von Depression. Wie durch eine getrübte Brille blickt man auf die Welt, für die Zukunft sieht man schwarz. Man erinnert sich eher an negative als an positive Ereignisse. Betroffene verlieren sich in negativen Gedanken, neigen zum Grübeln und verlieren den Blick für die Realität. Alltägliche Missgeschicke ordnen sie unverhältnismäßig schlecht ein.
Suizidgedanken
Oft wiegt die negative Stimmung so schwer, dass man des Lebens müde wird. Man sucht einen Ausweg aus seinem Leiden. Suizidgedanken sind ein Zusatzsymptom der Depression. Wer dieses Symptom aufweist, beschäftigt sich gedanklich mit dem Tod oder sogar mit Strategien, um seinem Leben ein Ende zu bereiten. Es ist dabei sehr wichtig zu wissen, dass es sich um ein Symptom handelt, das mit der richtigen Behandlung wieder verschwindet. Eine Depression ist eine Phase und kann gut behandelt werden. Man wird sich nicht sein Leben lang so schlecht fühlen.
Schlafstörungen
Eines der Zusatzsymptome einer Depression sind Schlafstörungen. Darunter fallen Einschlafprobleme oder Probleme beim Durchschlafen. Bei einer Depression kommt es besonders häufig vor, dass man morgens zu früh aufwacht. Die Stimmung ist dann insbesondere morgens gedrückt und kann sich im Laufe des Tages aufhellen. Man spricht vom sogenannten „Morgentief“.
Appetitverlust
Der Verlust an der Freude am Essen ist ein weiteres Zusatzsymptom einer Depression. Weil Betroffene keinen Appetit mehr verspüren, nehmen sie oft in kurzer Zeit viel ab, ohne einen Gewichtsverlust zu beabsichtigen. In seltenen Fällen kann es bei einer Depression auch zu einem gesteigerten Appetit kommen. Etwas zu essen ist dann eine der kleinen Freuden, die einem bleiben.
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